März 2023
Allerweltsmensch oder Störungsbeauftragter
HEUTE
ist ein ziemlich wichtiger Tag. Der Gestrige ist vorbei und der Morgige steht erst vor der Tür. Bleibt also nur noch das HEUTE, um etwas zu bewegen.
Mit dem „Trend of Business“-Newsletter erfährst Du zukünftig – alle 14 Tage – was im Verkauf, bei Deinen Kunden und im gesellschaftlichen Kontext HEUTE möglich ist.
Hier entsteht echter Content, der stets den Status Quo herausfordert. Nicht immer bequem, aber echt.
„Wie viele Menschen arbeiten in ihrem Unternehmen?“
„Ungefähr die Hälfte“, erfuhr ich von einem Teilnehmer bei einer Netzwerkveranstaltung.
„Und die Anderen“, fragte ich.
„Die ärgern sich destruktiv, über Prozesse, die nicht funktionieren.“
Wie viele Menschen arbeiten bei Ihnen und zeigen beides: Freude an der Arbeit und Kritikfähigkeit bei unverständlichen Entscheidungen? Warum gelangen so viele Menschen zu der Erkenntnis, dass uns ein angepasster, fehlerfreier Balance-Akt durch´s Leben mehr bedeutet, als sich nach etwas zu sehnen, Schiffbruch zu erleiden und es wieder und wieder zu versuchen?
Wir waren alle mal 12 Jahre alt. Hatten wir da im Sinn, ein „Allerweltsmensch“ werden zu wollen? Was ist mit unserem Recht passiert, aus dem Rahmen zu fallen? Wann sind für uns Sicherheiten wichtiger geworden als Chancen. Dabei wissen wir aus der Resilienz: „Ein selbstbestimmtes Leben ist ein, in jeder Beziehung, sicheres Leben.“
Laut Studie gehen Kleinkinder im Alter zwischen 11 und 14 Monaten pro Tag mehr als 10.000 Schritte, fallen dabei dutzende Male hin und stehen immer wieder auf. Niemand muss ihnen das sagen oder ihnen dazu Mut machen. Ich wohne direkt an einem Schulzentrum und kann das bestätigen. Ich habe noch kein Kind gesehen, welches auf allen Vieren in die Schule gekrochen ist. Ok, beim Verlassen der Schule … schon öfter.
Wir brauchen heute mehr denn je Menschen mit dem Mut, den Status Quo in Frage zu stellen. Hier steckt das Wachstum drin. Menschen mit Problemlösungskompetenzen, denen ein kritisches, holistisches Denken vor das Bestandsdenken geht. Die einen Störungsauftrag für sich in Anspruch nehmen. Nicht des Streitens willen, sondern im Hinterfragen von Denkschleifen, die uns schon lange kein Wachstum mehr bescheren.
Es geht nicht darum, ob ein Chef „sehr klar“ führt oder eher „Laissez-Faire“, also den kompetenten Mitarbeitern Entwicklungsfelder überlässt. Es geht darum, Menschen Raum zu geben, in dem sie sich ausprobieren, sich verausgaben und gleichzeitig auch verletzlich zeigen können. Und, ganz wichtig, wo sie ihre Meinung zum Ausdruck bringen, ohne mit Repressalien rechnen zu müssen.
Mein alter Mentor Dietmar Mayer hat stets betont: „Du darfst mit Problemen oder mit Deinem kritischen Blick auf die Unternehmensentwicklung zu mir kommen – jederzeit – auch am Samstagabend um 22 h. Aber, sagte er, fürchte meine Antwort, wenn Du nicht selbst bereits einen Lösungsvorschlag in der Tasche hast.“ Ja, kritisches Denken ist ebenso trainierbar wie eine gesunde Fehlerkultur oder eine offene, respektvolle Kommunikation.
Fazit: ein kritischer Mitarbeiter ist per se kein Allerweltsmensch und, um es ein für alle Mal zu sagen, er ist kein schwieriger Mitarbeiter. Denn, nur loyale Mitarbeiter stören die Harmonie.
Es brechen kraftvolle Zeiten am Arbeitsmarkt und in den HR-Abteilungen an, wenn wir den Transformationsprozess annehmen.
Prof Dr. Yasmin Weiß, die ich sehr schätze, hat in einem Ihrer Blogs treffend beschrieben: „Es geht nicht um Sicherheit VOR der Veränderung, sondern um die Förderung von Sicherheit IN der Veränderung.“
Oder um es auf meine Art zu sagen: Mit traditionellem Denken kann man heute vielleicht noch ein Hotel führen, aber in der Zukunft kein Unternehmen mehr. Und diese Zukunft beginnt – jetzt.
Falls Sie dies gerne auch in Ihrem Unternehmen zum Anlass nehmen wollen, schreiben Sie mir. Ich beantworte jede Anfrage – ausnahmslos und helfe Ihnen gern. Wir kennen die Regeln – jetzt ändern wir sie. Kommen Sie gut durch den Tag. Es grüßt Sie wie immer auf das Herzlichste.
Ihr Wolfgang Bötsch
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