April 2024
Wenn dein Rückgrat JEIN zum Leben sagt.
Im Vergleich zu uns Menschen wird die Ephemeroptera, die Eintagsfliege, kaum dass sie eigene Flügel hat, nur noch einen Tag alt. Einige ihrer Art leben tatsächlich nur 40 min. Ein Mensch, der 80 Jahre alt wird, lebt hingegen rund 29.000 Tage. Damit lässt sich etwas schaffen.
Der Fliege würde ich, ob der kurzen Lebensdauer, Oberflächlichkeit unterstellen. Aber was tut sie? Sie paart sich, in der wertvollsten Zeit, die ihr geschenkt wird, um den Fortbestand ihrer Spezies zu sichern. Das ist hochgradig wirkungsvoll, weil dies einem 100%ig verbindlich gelebtem Leben gleichkommt.
Und was tun wir mit unserer Zeit?
Warum scheuen wir Menschen uns heute so davor, zu uns zu stehen? Warum ist Verbindlichkeit zum Toast Hawaii unter den Werten geworden?
Sie tun etwas für jemanden – bedingungslos,
und es kommt kaum mehr ein „Danke“ zurück.
Sie matchen zwei Persönlichkeiten und keiner
gibt Ihnen ein Feedback, wie erfolgreich die Geschäftsverbindung sich daraufhin entwickelt hat. Sie versprechen selbst jemandem etwas, aber weil es anstrengend wird, kippen Sie um.
Kennen Sie das auch?
Wir Menschen unterliegen einem fatalen Irrtum, weil wir denken, dass erfolgreiche (Geschäfts)Beziehungen einem linearen Prozess unterliegen, der einen Anfang und einen automatischen Fortbestand hat.
Sobald wir erkennen, dass ein auf Dauer erfolgreicher (Geschäfts)Prozess der Zirkularität unterworfen ist – einem Kreislauf, der nie endet – werden wir plötzlich ganz anders Geschäfte machen können, ja müssen. Wir wissen in diesem Moment, dass jede Aktion eine Reaktion und diese wieder eine Aktion auslöst usw.
Wie kraftvoll können jetzt Geschäfte gemacht werden, ohne ständig neue Kunden finden zu müssen, weil man die Energie lieber in die nächste gemeinsame Wertschöpfung mit dem bestehenden Kunden investiert.
Wenn wir uns dafür entscheiden, verändert sich alles.
Wir erkennen, dass wir mit unserer Haltung, unserem Wort und unserem Anstand einen neuen Raum und damit eine völlig neue Dimension des Miteinanders beschreiten. Wer darauf keinen Bock hat, braucht die kommenden Zeilen gar nicht weiterzulesen.
Ja, unser Leben ist zu wertvoll, um alltäglich zu sein. Und wir Menschen spüren den Drang, Spuren statt Staub auf dieser Welt zu hinterlassen? Karl Valentin hat dazu einmal gesagt:
„Mögen hätten wir schon gewollt, aber dürfen haben wir uns nicht getraut.“
- Wer steht heute noch – ein Leben lang – zu seinem Wort?
- Wer bietet seine Power dafür, damit lebenslange Geschäftsbeziehungen gelingen?
- Wer garantiert heute noch die Einhaltung eines Vertrages durch seinen festen Handschlag?
Mein ganz persönliches Netzwerk funktioniert exakt nach diesem Modell und wer alle drei Fragen für sich mit einem klaren JA beantworten kann, ist und bleibt ein Teil meiner wertschöpfenden Community. Wer hier zögert, fliegt früher oder später raus. Klingt Ihnen das zu konsequent?
Natürlich wollen wir Menschen nicht enttäuscht werden. Dabei ist die ent-Täuschung eine großartige Erkenntnis, wenn wir sie ent-decken.
Ich arbeite mit den Menschen in meinen ihren Workshops exakt an dieser Haltung. Für die Implementierung sympathisch-gängiger Akquise-Praktiken gibt es viele andere Trainer und Coaches mehr.
Gelernt habe ich dies am tiefsten durch die Menschen, mit denen ich tagtäglich im Austausch stehe und mich verbunden fühle. Vor kurzem habe ich zwei liebenswürdige Menschen – Freunde meiner Schwiegereltern – von zu Hause abgeholt, um mit ihnen essen zu gehen. Als sie das Haus verließen, hielt Erwin mit seinen 97 Jahren die Hand seiner geliebten Brigitte – sie ist erst 91. In der anderen Hand hatte er, liebevoll verpackt, für mich eine Flasche Rotwein. Wer macht heute so etwas noch? Das sind für mich die wahren Vorbilder für ein großes Leben.
Falls Sie noch nach einem persönlichen Wertesystem suchen – hier ist es. Liebe, Respekt und Achtsamkeit. Alles darüber Hinausgehende ist Fachlichkeit – und die lernen wir in Schule, Ausbildung und Business. Und jetzt wissen Sie auch, warum gute Führungskräfte so wertvoll sind.
Viele von uns stellen in den Mittelpunkt aller Bestrebungen immer nur sich selbst. Wir suchen das größtmögliche Glück, die größtmögliche Zahl. Wir wissen es immer und immer besser. Wie konnte es nur zu diesem entfesselten individualisierten Egoismus kommen? Wer sagt denn, dass die Freiheit des Einzelnen immer das höchste Gut ist, an dem sich eine Gesellschaftsordnung zu orientieren hat.
Freiheitssinn und Gemeinsinn sollten sich nicht mehr gegenseitig ausschließen durch Abwägen der eigenen Vorteile, sondern ein lebhaft lancierendes Wechselverhältnis sein. Daraus erwächst ein neues Verständnis für Verantwortung.
Lernen Sie Ihr persönliches Wertesystem kennen und halten Sie sich daran. Immer. Was entsteht, sind stabile Geschäftsbeziehungen durch Dankbarkeit, Treue und Zuversicht. Die sicherste Methode, die Zukunft vorherzusagen ist, ein Versprechen abzugeben und es zu halten.
Und sollten Sie noch zweifeln oder abwarten – macht nix. Die Zukunft passiert trotzdem … ab jetzt!
Bleiben Sie sich treu und mir gewogen. Es grüßt Sie wie immer auf das Herzlichste,
Ihr Wolfgang Bötsch
Inhaber und Unternehmenstrainer
www.netzwerkstrategie.com
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